Reisebericht Tag 0 - Tag 3

Reisedaten: 24.03. - 08.04. 2018

 

Tag 0 - Abschiedsschmerz und Reisesegen

Nach über einem Jahr voller Vorbereitungen, planen, organisieren, recherchieren und telefonieren beginnt nun unser großes Abenteuer.  

Am Tag vor unserer Abreise besuchte uns Pfarrer Freier im Kindergarten. Auch ein Team von der Zeitung war anwesend. Wir trafen uns mit allen Kindern im Sportraum zu einer kleinen Abschiedsrunde und Pfarrer Freier sprach einen Reisesegen für uns. 

Außerdem bekamen wir kleine Geschenke. Unsere Gemeindepädagogin Kerstin Ullmann hat uns mit  kleinen "Sonnenfrüchten" überrascht und unser Hausmeister Thomas hat mal wieder fleißig gewerkelt und ein kleines Kreuz für jeden von uns hergestellt.

Es waren sehr bewegende und emotionale Moment für alle.

 

Am Abend wurden unsere Koffer verladen. Herzlichen Dank an das Autohaus Amaro für für den Gepäcktransport zum Flughafen!

Nun kann die Reise beginnen! 

Der  Herr  wird seine Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben.

Gott spricht: Und siehe, ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst,

und will dich wieder herbringen in dies Land.

Denn ich will dich nicht verlassen, bis ich alles tue, was ich dir zugesagt habe.

1. Mose 24,40 und 28,15

Tag 1 - Das Abenteuer beginnt

Nach einer etwas unruhigen Nacht, in der wir vor lauter Aufregung nicht besonders gut schlafen konnten und der ersten Malaria-Prophylaxe-Tablette zum Frühstück, ging es am Morgen des 24.3. los in Richtung Flughafen Leipzig.  

Kurz nach 10.00 Uhr hatten wir all unser Gepäck und die Instrumente erfolgreich eingecheckt. Das ging zu unserer Erleichterung, trotz zwei Extra-Kontrollen problemlos. Nach einer Wartezeit konnten wir dann endlich ins Flugzeug einsteigen. Dabei verursachten "die Grünen" (wir fallen wirklich überall auf) einen Stau, denn ein junger Mann saß auf einem unserer Plätze.  Aber auch das klärte sich und schließlich hatte jeder seinen Platz gefunden und es konnte losgehen. Für die "Erstflieger" unter uns war der Start (und später auch die Landung) ein absolut überwältigendes Erlebnis.

Über den Wolken...

Nach knapp 3 Stunden Flug kamen wir pünktlich 16.15 Uhr Ortszeit in Istanbul an. Der Flughafen dort hat uns erstmal ganz schön überfordert. Man kommt sich vor, wie in einer großen Stadt. Im Gänsemarsch sind wir hintereinander hergewatschelt, um uns nur ja nicht zu verlieren.

Dann endlich konnten wir uns in einer ruhigen Lounge etwas entspannen, essen und trinken, während wir auf unseren Anschlussflug nach Kilimandscharo (mit Zwischenlandung auf Sansibar) warteten, der erst 20.30 Uhr starten sollte.

Tag 2 - Über den Wolken 2.0 und endlich am Ziel

Wir hatten das Flugzeug fast für uns allein. Leider war das Schlafen sehr schwierig, da wir keine Liegeplätze hatten. Außerdem war der Flug sehr wackelig. Um 2.00 Uhr morgens gab es Frühstück und gegen 3.30 landeten wir auf Sansibar. Die Landung war sehr holperig, aber wir konnten gleich im Flugzeug sitzen bleiben. Der Weiterflug verzögerte sich etwas, aber schließlich kamen wir 6.45 Uhr am Flughafen Kilimandscharo an.

Das Ausfüllen der Visa-Formulare ging (dank unserer Übung beim Vorbereitungstreffen) sehr schnell und auch die Ausstellung der Visa erfolgte  unkompliziert. Unsere Koffer fanden wir alle fein säuberlich aufgereiht vor und wir kamen alle problemlos durch den Zoll. Dann gab es ein fröhliches Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten, denn unser Empfangskommitee ( Aisario, Shose, Monique) erwartete uns schon vor dem Flughafen.

Ein paar hilfsbereite junge Männer halfen uns, die 20 schweren Koffer in unseren Kleinbus zu laden. Dann begann eine  für uns sehr abenteuerliche (für Einheimische wahrscheinlich gewöhnliche) Fahrt über holperige Straßen. Nach einer knappen Stunde erreichten wir das Umojahostel in Moshi. 

Dort angekommen hieß es erst einmal Koffer ausladen und Zimmer besichtigen. Nach einem verspäteten Frühstück haben wir unsere Taschen ausgepackt und die mitgebrachten Materialien sortiert. Ein Raum wurde gleich zum Lager umfunktioniert.

Nach einem Mittags-Buffet nutzten wir die Zeit zum Ausruhen und Entspannen. Außerdem überraschte uns Raheli mit einem Besuch.

Jeder von uns bekam eine kleine Rose von ihr. Sie begleitete uns auch bei unserem ersten Besuch in der Stadt. Wir gingen zur Wechselstube, kauften SIM-Karten und Getränke. Anschließend schlenderten wir über den Markt und bestaunten das bunte Treiben.

Es erinnerte stark an einen großen Ameisenhaufen. Stimmengewirr, Musik und die verschiedensten Düfte erfüllten die Luft.

Am Abend waren wir Pizza essen im Leopard-Hotel. Danach waren wir froh, endlich schlafen gehen zu können.

Die Reise, die Wärme, die vielen neuen Eindrücke mussten erst einmal verarbeitet werden. Ein Gewitter zog auf. Als wir in den Betten lagen hörten wir noch, wie dicke Regentropfen auf das Dach trommelten, aber das störte uns nicht mehr.

Wir sind Gott so dankbar, dass er uns auf der Reise bewahrt hat.

Tag 3 - Wasserfall, Kaffee und Bananenbier

Gegen 8.30 Uhr sind wir mit einer kleinen Andacht und einem gemeinsamen Frühstück in den Tag gestartet. 10.30 Uhr begann unsere erste Tour. Wir wollten eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall unternehmen. Mit von der Partie waren auch die vier Freiwilligen Monique, Franzi, Josepha und Tabea, die seit gestern zu unserer Reisegruppe gehören. 

Der Wasserfall ist 95 Meter hoch und hat durch den Regen gerade sehr viel Wasser, welches vom Kilimandscharo kommt.

Danach ging unser Ausflug weiter in das Dorf Materuni. Hier leben etwa 400 Familien (insgesamt 700 Einwohner). Nach einem Mittags-Picknick bekamen wir einen kleinen Einblick in das Leben und Arbeiten der Dorfbewohner.

Wie lange dauert es eigentlich, einen Kaffee zu machen? Vielleicht 5 Minuten - mit einem Kaffeeautomaten nur ein paar Sekunden. Hier sieht das ein bisschen anders aus. Wir durften heute den Prozess der Kaffeeproduktion miterleben und auch mitmachen.

Die Kaffeeherstellung wird hier im Dorf richtig zelebriert. Zuerst wird in einem Mörser die Schale von den Kaffeebohnen abgestampft.

Die Bohnen werden ohne Schale über dem offenen Feuer geröstet und anschließend im Mörser zerstoßen. Danach wird das Kaffeepulver zweimal durchgesiebt und zum Schluss mit Wasser über dem Feuer aufgekocht. Alle Arbeitsschritte werden mit Gesang begleitet. Am Schluss gab es natürlich Kaffee zu trinken und der hat wirklich sehr lecker geschmeckt. Außerdem genießt man eine Tasse Kaffee ganz anders, wenn man dafür etwas mehr getan hat, als nur einen Knopf an der Maschine zu betätigen.

Die Dorfbewohner bauen außerdem viel Obst und Gemüse an, zum Beispiel Passionsfrüchte, Bananen, Avocado und Kartoffeln. Auf kleinen Feldern wird das angepflanzt, was die Familien  selbst essen, auf großen Feldern die Früchte, die verkauft werden. Damit bestreiten sie ihren Lebensunterhalt. 

Uns erwartete außerdem ein ganz besonderes Geschmackserlebnis. Wir durften Bananenbier kosten - natürlich aus eigener Herstellung.

Es schmeckte - naja, wie wir Deutschen sagen würden - interessant ;-)

Auf dem Rückweg zu den Autos begann es zu regnen und wir waren froh, dass wir Jacken dabei hatten. Gegen 17.00 Uhr waren wir wieder im Hostel angekommen. Da mussten wir erstmal unsere Schuhe waschen, denn der aufgeweichte Boden hatte seine Spuren hinterlassen.

Danach gab es ein sehr leckeres Abendessen. Damit war unser erster richtiger Tag in Tansania auch schon zu Ende.